Die New Jersey Devils draften Gilles Senn

Letzten Samstag kurz nach 18.00 Uhr Schweizer Zeit haben die New Jersey Devils Gilles Senn als Nummer 129 gezogen, das Sahnehäubchen auf ein unglaubliches Jahr für Senn.
Es ist noch kein Jahr her, da haben die Medien darüber spekuliert, ob der HCD zum ersten Mal in der Ära Del Curto die Playoff verpassen würde. Grund für diese Überlegungen waren das sogenannte Goalie-Experiment mit den beiden damals noch nicht 20-jährigen Goalies Joren van Pottelberghe und Gilles Senn, die beide nur ganz wenige  oder gar keine Spielerfahrungen bei den Profis vorzuweisen hatten. Die Neue Zürcher Zeitung schrieb damals angesichts dieser Entscheidung: «Es ist ein aufregendes Experiment, das der HCD durchführt. Der Verein geht ein Wagnis ein, das sich bei der Konkurrenz nicht viele leisten können – oder wollen».

Wie wir alle wissen gelang das „Experiment“. Der HCD zeigte eine sehr gute Saison und verpasste den Playoff-Final nur knapp. Und dies eher wegen den Ausländern als wegen den Torhütern. Van Pottelberghe gelang insgesamt eine gute Saison, Senn sogar eine sehr gute.
Playoff-Halbfinal, Nati-Aufgebot, Matur, Spieler des Jahres, NHL-Draft
Torhütertrainer Marcel Kull hatte aus dem Genoni-Backup Gilles Senn bereits im ersten ganzen NLA-Jahr einen Torhüter gemacht, der sich in den Playoffs bis tief in den Halbfinal hinein behaupten konnte. Doch es kam für Senn in diesem verrückten Jahr noch besser. Ein Aufgebot im letzten Februar und das erste Länderspiel für die Schweizer Nationalmannschaft kam eher überraschend, die Matur im Juni war dann aber geplant und erfolgreich bestanden, am Freitag dann den Award zum „Sportler des Jahres der Stiftung SSGD“ und am Samstag kurz nach 18.00 Uhr Schweizer Zeit wurde Senn von New Jersey als Nummer 129 gezogen.

Verlässt Gilles Senn nun den HCD Richtung Amerika?
Eher (noch) nicht. Arno Del Curto hatte damit gerechnet, dass Senn gedraftet wird; «Ein NHL-Team hatte ihn bereits vor einiger Zeit ins Trainingscamp eingeladen, wir wussten also, dass da etwas geht» und er ist von den Fähigkeiten seines Goalies überzeugt; «Gilles hat alles für eine grosse Karriere». Aber unser Headcoach weiss auch ganz genau, dass der Weg für Gilles Senn noch lang ist, er mit seinen 21 Lenzen noch gar nicht bereit sein kann für die NHL. Die Einladung für das Trainingscamp eines anderen NHL-Teams muss Senn nun absagen. Jetzt hat New Jersey seine Rechte und er darf bei keinem anderen Team ins Camp. Möglich, dass Senn nun von den Devils ins Development Camp eingeladen wird. Dass der 21-jährige bereits auf nächste Saison den HCD verlässt, ist aber nicht anzunehmen. Erstens weil Senn wie erwähnt im Moment wohl noch keine Spielmöglichkeit in der NHL erhalten wird. Zweitens werden auch die Devils wissen, dass der junge Goalie in der NLA mehr Erfahrungen und Fortschritte machen kann, als in einer Minor League in Nordamerika.

Und dann ist da ja noch die Vertragssituation. Arno Del Curto betont, dass Gilles Senn in Davos einen Vertrag bis 2019 habe und er gehe davon aus, dass dieser auch erfüllt wird.